Nicht weit von Bonn mündet die Ahr in den Rhein. Hier beginnt das "Kleine Rotweinparadies" ein Kleinod unter den reizvollen Anbaugebieten. Nur knapp 25 km erstreckt sich die Rebfläche von der unteren bis zur mittleren Ahr.
Wie kein anderer vor und nach ihm, beschrieb Gottfried Kinkel dieses Weinbaugebiet: "Die eng zusammengedrängten Felsen verdoppeln im Sommer die Hitze durch Widerstrahlung; der schwarzgebröckelte Schieferstein, mit welchem der Boden der Weinberge absichtlich bedeckt wird, saugt die Glut des Tages ein und lässt die während der kühlen Nacht auf die Trauben nachwirken. Auch der Fluss gibt den Winzern seinen Segen: Aus einem lauen Wasser steigen die warmen Nebel empor, die man an frühen Sommermorgen so still und wunderbar brütend im ganzen Tal antrifft; sie tränken den versengten Felsgrund und erweichen die Hülsen der Trauben gegen die reifende Glut des Sonnenstrahls."
Geschichte: Auch an der Ahr waren es wohl die Römer, die als erste Weinreben anpflanzten.
Schwarz auf Weiss bezeugen Urkunden aus dem Jahr 770 des Weinbau an der Ahr. Mit dem Einzug des Christentums verzeichnet die Abtei Prüm eine Reihe weinabgabepflichtiger Güter, darunter Ahrweiler, Walporzheim, Dernau und Altenahr. Weinorte, die heute, 1000 Jahre später, noch immer für ihren Wein berühmt sind.
1602 protokollierte der Rat von Ahrweiler, dass der Weinbau "hiesiger Gegend führnehmste Nahrung ist, die unablääsig gehalten werden muss"
Rote Rebsorten wurden allerdings erst nach dem Dreissigjährigen Krieg angebaut. Der damalige Burgunder wurde wie die weissen Trauben verarbeitet. Er war blassrosa, weshalb man ihn manchmal haute noch bei seinem alten Namen nennt: Ahrbleichert.
Geographische Lage: Im Nordwesten vom Ahrgebirge begrenzt liegt das untere und mittlere Ahrtal im Schutz der Hohen Eifel. Geologisch und landschaftlich unterscheidet sich das untere Ahrtal mit seiner gartenartigen Landschaft und den Basaltkegeln von den schroffen, gewundenen mittleren Ahrtal mit den steilen Weinbergen, die auf zerklüfteten Felspartien terrassenartig angelegt sind. Es ist das nördlichste deutsche Anbaugebiet.
Klima. Im unteren Ahrtal wachsen auf tiefgründigen, lössreichen Böden ansprechende, samtige Weine. Auf den steinhaltigen, wärmespeichernden und teilweise vulkanischen Böden entwickelt der Wein bei feuriger Art ein würziges Aroma.
Rebfläche. 513 ha
Betriebsstruktur: 75 % der Rebfläche wird von Zu- und Nebenerwerbsbetrieben bewirtschaftet, die grösstenteils in Winzergenossenschaften zusammengeschlossen sind.
Lagen
Größte Weinbaugemeinden im Anbaugebiet |
Rang unter allen rheinland-pfälzischen Weinbaugemeinden nach Rebfläche |
Bestockte Rebfläche (in ha) |
Rebsorten | |
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weiße | rote | |||
(in %) | ||||
Ahr | 521 | 12,8 | 87,2 | |
Bad-Neuenahr-Ahrweiler | 54 | 284 | 6,9 | 93,1 |
Dernau | 201 | 106 | 8,8 | 91,2 |
Das Anbaugebiet Ahr umfasst den einzigen Bereich Walporzheim/Ahrtal und die einzige Großlage Klosterberg. Die Großlage Klosterberg besteht aus folgenden Einzellagen:
Ehlingen
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Lohrsdorf
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Heimersheim
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Heppingen
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Neuenahr
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Bachem
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Ahrweiler
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Walporzheim
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Marienthal
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Dernau
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Rech
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Mayschoß
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Altenahr
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Reimerzhoven
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Kreuzberg
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Pützfeld
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Quelle: Wikipedia.de